Heilige Stätten am See Genezareth

Tag 6


Jesus stieg in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt

Mt 9,1


Auf den Spuren von Maria Magdalena:  Das historische Magdala am Westufer des See Genezareth in Galiläa – hier hat der Überlieferung nach Maria, auch Magdalena genannt, gelebt.  Das historische Magdala ist zu Jesu Zeiten eine bedeutende Stadt an der Küste des See Genezareth. Der Anführer des jüdischen Aufstandes gegen die Römer hat seinen Sitz in Magdala und er erwähnt diesen Ort in seinen Aufzeichnungen. Während der Ausgrabungen kommt eine Synagoge aus Jesu Zeit zutage. Das Magdala Center ist ein Projekt einer mexikanischen Gruppe von Christen und wird durch Spenden aus aller Welt finanziert. Das „spirituelle Zentrum „Duc in Altum“ ist in drei Sektionen unterteilt: das Auditorium, die Kapelle und eine ökumenische Krypta.

Der Banias entspringt am Fuße des Berg Hermon auf israelischer Seite. Er ist der östliche Quellfluss des Jordan. Wir steigen auch hinauf zur Banias -Grotte, Überbleibsel des einstigen Pan-Tempels. Der Sage nach war der griechische Gott Pan halb Ziegenbock, halb Mensch und hatte Spaß daran, Menschen zu erschrecken, die in sein Reich eindrangen. Der Begriff Panik findet hier seinen Ursprung. Darüber hinaus soll sich Pan in die Nymphe „Surinikes“ verliebt haben, die aber keinen Gefallen an ihm fand. Als sie Zeus bat, sie auf der Flucht vor Pan zu schützen, verwandelte er sie in ein Schilfrohr. Pan hingegen rächte sich, indem er aus dem Schilfrohr eine Flöte, die bekannte Panflöte, schnitzte. Zu Mittag sind wir in einer echten Oase der Ruhe und Gemütlichkeit zu Gast: im Pilgerhaus Tabgha am See Genezareth. Hier bekommen wir den berühmtesten Fisch Israels serviert. Ganz in der Nähe des Pilgerhauses steht die Brotvermehrungskirche. Zwar stammt die Kirche selbst nicht aus der Zeit Jesu, doch der Stein unter dem Altar hat eine besondere Bedeutung: Darauf soll Jesus die Fische und Brote gelegt haben, die sich auf so wunderbare Weise vermehrt haben, sodass 5.000 Männer, Frauen und Kinder satt geworden sind. Danach besuchen wir Kafarnaum. Dem Fischerdorf entstammen mehrere der Jünger Jesu: die Brüderpaare Simon Petrus und Andreas sowie Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus. Den Tagesabschluss bildet eine Bootsfahrt am tiefstgelegenen Süßwassersee der Erde, am See Genezareth. Die alten Israeliten gaben dem See den poetischen Namen Kinneret, der „Leier“ bedeutet, da seine Form sie an das Instrument erinnerte, das sowohl König David als auch die Leviten im Tempel spielten.